Die Geschichte von Kamil Jablonski klingt unglaublich. Vor 14 Monaten kommt er mit Glück und Überredungskünsten kurzfristig an einen Startplatz beim Münster Triathlon. Überredet von Polizeikollege Michael Hörsken startet Jablonski als unerfahrener Rookie ohne Neoprenanzug im Wasser, mit einem Crossrad und plaziert sich im vorderen Feld.
Mit viel Training, Fleiß & Tipps der Vereinskollegen sieht es Ende der Saison 2017 ganz anders aus.

Jablonski ist der neue Star bei den TV Werne 03 Wasserfreunden. In der Verbandsliga gewann er drei Rennen, stieg mit seinem Team in die Oberliga auf.
Der 31jährige bewahrte sich seinen Saisonhöhepunkt für den September auf. In Köln startete er am Sonntag beim sog. Cologne 226 über die Triathlon Langdistanz.
3,8 Kilometer waren schwimmend im Fühlinger See, 180 Kilometer auf dem Zeitfahrrad rund um Köln und ein Marathon am Rhein zu absolvieren.

Der Lüner hatte sich intensiv vorbereitet. Über 9 Monate schwamm er knapp 200 Kilometer, fuhr über 7.000 Kilometer Rad und lief 1.700 Kilometer. „Ich habe alles penibel vorbereitet und durchgeplant. Am Wettkampfmorgen war ich im Autopilot-Modus.“
Das Schwimmen im Fühlinger See auf der Regattabahn ist von der Orientierung relativ einfach. „Ich habe mich gut im Wasser gefühlt“, so Jablonski. Bereits nach 1:05 Stunden stieg er aus dem Wasser aus und war im Gesamtfeld an Position 18. In der Wechselzone zum Radfahren ging dann einiges schief. Zunächst flog das Visier vom Helm, das mühsam wieder befestigt werden musste. Dann entschied sich der Wasserfreund gegen die wärmenden Armlinge. „Die ersten 90 Minuten war ich durchgefroren auf dem Rad und fand meinen Ryhtmus nicht“. Auf dem welligen Rundkurs mit 500 Höhenmetern über 4 Runden mussten die Athleten 180 Kilometer bewältigen. „Mit der Sonne und wärmeren Temperaturen habe ich dann mein Ding durchgezogen.“ Und wie. Der Triathlet arbeitete sich im Feld weiter nach vorne und schob sich an Position 8 vor. Den Kurs bewältigte er in exakt 5 Stunden mit einem knapp 36er Kilometerschnitt auf dem Rad.
Dann begann der Marathonlauf entlang des Rheins. Neben der Distanz lag die Herausforderung bei 8 Rheinüberquerungen mit den entsprechenden Brückenköpfen plus eine 4mal hochzulaufende Wendeltreppe. „Die ersten 5 Kilometer bin ich zu schnell angegangen, danach habe ich mein Tempo gefunden“. Der Schmerz & Kampf begann dann auf
der zweiten Marathonhälfte. Angefeuert und nach vorne gepeitscht von seiner Familie und mitgereisten Vereinskollegen kam der Wasserfreund nach einer Marathonzeit von 3:25 Stunden als gesamt Sechster ins Ziel. Mit einer Zeit von 9:37 Stunden gewann Jablonski seine Altersklasse M30.

„Ich hatte einen super geilen Tag. Nach diesem tollen Ergebnis habe ich Lust auf weitere Langdistanzen bekommen“, so Jablonski. Kamil Jablonski ist einer der wenigen Werner Triathleten die das Potential haben, sich für die Weltmeisterschaft auf Hawaii zu qualifizieren. Daher wird der weitere sportliche Weg in den kommenden Jahren sehr spannend werden.

 

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